Er war da, als meine Ehe zerbrach

Schatten

Vor etwa zehn Jahren befand ich mich an einem wahren Tiefpunkt. Meine junge Ehe war gescheitert, obwohl ich jahrelang alles versucht hatte, um sie zu retten – dieser Mann, dessen massivem psychischen Druck ich auch nach der Trennung noch ausgesetzt war, war doch auch der Vater meiner zwei süßen kleinen Mädchen!

Mein Studium, das ich ohnehin schon sehr hatte zurückschrauben müssen, seit ich Mutter geworden war, musste ich nun endgültig aufgeben – ich musste ja die Stundenzahl in meinem Job erheblich hochschrauben, um uns drei durchbringen zu können. Natürlich musste ich mit den zwei Kleinen auch in eine kleinere, günstigere Wohnung umziehen und eine Menge anderer unliebsamer Dinge umorganisieren. Freunde und Verwandte hatten sich in den letzten Jahren immer mehr zurückgezogen, weil sie nicht hatten ertragen können, wie er mich behandelt hatte – wie ich mich hatte behandeln lassen.

Und dennoch fühlte ich mich nie völlig allein. Nicht nur dass meine zwei kleinen Sonnenscheine mich jeden Tag motivierten nicht aufzugeben – ich selbst konnte ungeahnte Kräfte mobilisieren, um den täglichen Herausforderungen mit einem Lächeln zu begegnen.

Viele Probleme schienen sich geradezu von selbst zu lösen, und am Ende jedes noch so langen Tages konnte ich dankbar zurückblicken auf das, was ich geschafft hatte.

So kam es, dass ich – die ich als typische norddeutsche Kaufmannstochter ohne Glauben an Gott erzogen worden war, wohl aber seit meiner Jugend Zweifel an der Nichtexistenz eines höheren Wesens gehabt hatte – eines Abends müde, aber zufrieden vor meinem Bett auf die Knie sank, die Hände faltete und in einem Gebet all die Dankesworte laut aussprach, die ich seit Wochen in meinem Herzen trug.

Sogleich verstärkte sich die Ahnung, dass ich in dieser schweren Zeit nie alleine war, zu einer überwältigenden Erkenntnis: auf einmal war ich mir sicher, dass meine Töchter und ich nicht „nur“ von Engeln begleitet und beschützt, sondern von einem Erretter und Erlöser geleitet und gestärkt worden waren.

Seitdem habe ich nicht nur meinen wunderbaren zweiten Ehemann kennengelernt, der meinen zwei Töchtern ein toller Papa ist, sondern auch die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“), deren Lehren uns unserem liebevollen Vater im Himmel und Seinem Sohn Jesus Christus näher bringen und deren Mitglieder uns mit offenen Armen und Herzen empfangen haben.

In unserer Gemeinde unterstützen wir uns gegenseitig in weltlichen wie geistigen Belangen, so dass wir einander wie Engel dienen und die Liebe unseres Heilandes täglich spüren können.

Ich bin mir sicher: wenn wir Ihn nur lassen, ist Er #Immerda!