Genealogie und Familiengeschichte – verbunden mit dem, was war

Weshalb die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Tempel bauen

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Ahnenforschung trägt zur Verbundenheit vieler Menschen mit ihren Vorfahren bei. Weshalb betreiben die Heiligen der Letzten Tage Genealogie und Tempelarbeit?

Für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage steht die Familie an oberster Stelle. Nach der Lehre der Kirche können Familienbeziehungen auf ewig weiterbestehen. Das bedeutet, dass unsere Familie nicht nur aus den Verwandten besteht, die derzeit auf Erden leben, sondern auch aus den Vorfahren, die uns vorausgegangen sind. Elder Quentin L. Cook vom Kollegium der Zwölf Apostel, einem der Führungsgremien der Kirche, hat dazu gesagt: „Im Plan des Vaters im Himmel geht es um die Familie. Bildlich dargestellt kann man sich einen großen Baum vorstellen. Damit der Baum am Leben bleibt und wachsen kann, braucht er Wurzeln und Zweige. Auch wir müssen einerseits mit unseren Wurzeln verbunden sein, also unseren Eltern, Großeltern und weiteren Vorfahren, und andererseits mit unseren Zweigen, also unseren Kindern, Enkeln und weiteren Nachkommen.“ („Our Father‘s Plan Is about Families“, Ansprache anlässlich des RootsTech-Tages zum Entdecken der Familiengeschichte, 14. Februar 2015, churchofjesuschrist.org.) Lesen Sie hier mehr zu den Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage in Bezug auf Genealogie und Familienforschung und finden Sie heraus, was Ahnenforschung mit dem Tempelbau zu tun hat.

Familienforschung am Computer

Warum ist den Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage die Arbeit an der Familiengeschichte so wichtig?

Als Joseph Smith, der Prophet und Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, ein junger Mann war, erschien ihm eines Abends beim Beten ein Engel namens Moroni. Der Engel Moroni zitierte mit kleineren Abweichungen einige Schriftstellen aus dem Buch Maleachi in der Bibel (siehe Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:28-39). Moroni sagte zu Joseph Smith:

„Siehe, ich werde euch das Priestertum durch die Hand des Propheten Elija offenbaren, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. …

Und er wird die Verheißungen, die den Vätern gemacht worden sind, den Kindern ins Herz pflanzen, und das Herz der Kinder wird sich ihren Vätern zuwenden. Wenn es nicht so wäre, würde die ganze Erde bei seinem Kommen völlig verwüstet werden.“ (Joseph Smith – Lebensgeschichte 1:38,39.)

Dem Glauben der Heiligen der Letzten Tage zufolge muss sich in Vorbereitung auf das Zweite Kommen des Herrn Jesus Christus „das Herz der Kinder“ ihren Vätern, also ihren Vorfahren, zuwenden – gerade so, wie es Moroni dem Propheten Joseph Smith verkündet hatte. Dieses Zuwenden des Herzens geschieht unter anderem dadurch, dass die Heiligen der Letzten Tage Familienforschung und Genealogie betreiben (siehe David A. Bednar „Das Herz der Kinder wird sich den Vätern zuwenden“, Liahona, November 2011, Seite 24ff.). Viele Menschen können bezeugen, welch liebevolle Verbundenheit sie zu ihren Ahnen verspüren, wenn sie an ihrer Familiengeschichte arbeiten und genealogische Daten aufbereiten. Im Rahmen der Familienforschung suchen die Heiligen der Letzten Tage nach den Namen verstorbener Angehöriger, damit heilige Handlungen für diese vollzogen werden können. Die Mitglieder der Kirche glauben, dass sie im heiligen Tempel an ihre Familie, und zwar an bereits verstorbene Vorfahren ebenso wie an lebende Angehörige, gesiegelt werden können. Durch diese Verbindung kann die Familie auch über den Tod hinaus weiterbestehen.


In Vorbereitung auf das Zweite Kommen des Herrn Jesus Christus muss sich „das Herz der Kinder“ ihren Vätern, also ihren Vorfahren, zuwenden.


Der Schweizer Tempel in Zollikofen
Der Schweizer Tempel in Zollikofen

Was geht in den Tempeln der Heiligen der Letzten Tage vor sich?

Nach der Lehre der Heiligen der Letzten Tage müssen wir, um nach dem Tod zum Vater im Himmel zurückkehren und bei ihm leben zu können, bestimmte heilige Handlungen an uns vollziehen lassen, etwa die Taufe und die Gabe des heiligen Geistes (siehe Treu in dem Glauben, Seite 91f.). Allerdings hatten viele Kinder Gottes auf Erden ja gar nicht die Möglichkeit, das Evangelium Jesu Christi anzunehmen und die errettenden heiligen Handlungen zu empfangen.

Der Lehre der Heiligen der Letzten Tage zufolge lebt die Menschenseele jedoch nach dem Tod als Geistwesen weiter. In dieser Welt der Geister wird die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi fortgesetzt (siehe Lehre und Bündnisse 138). Viele Kinder Gottes nehmen das Evangelium in der Geisterwelt an und haben dann den Wunsch, dass heilige Handlungen (wie etwa die Taufe) für sie vollzogen werden (siehe Introduction to Family History Student Manual, 2012, Seite 83). Nach Auffassung der Heiligen der Letzten Tage hat Gott den Mitgliedern der Kirche den Auftrag gegeben, Tempel zu errichten, damit dort heilige Handlungen für ihre verstorbenen Angehörigen vollzogen werden können. Sie glauben jedoch auch, dass niemand dazu gezwungen werden kann, diese heiligen Handlungen auch anzunehmen (siehe Introduction to Family History Student Manual, 2012, Seite 9).

Wie kann ich mehr erfahren?

Viele Heiligen der Letzten Tage betreiben Ahnenforschung mit dem Ziel, im Tempel heilige Handlungen für ihre Vorfahren vollziehen zu können. Für die Heiligen der Letzten Tage ist der Tempel eine heilige Stätte, wo Familien auf ewig miteinander verbunden werden und heilige Handlungen vollzogen werden, die der Errettung dienen. Erstellen Sie auf FamilySearch.org gratis Ihren eigenen Stammbaum oder erfahren Sie auf kommzuchristus.org mehr über die Tempel der Heiligen der Letzten Tage.